Ach was, ein Bielefelder! [Etappe 9]

Weiter gen Süden ging es heute. 345 km weit. So manch kurioses hat sich auf unserer Flucht vor dem schlechten Wetter ereignet.

Regen zum Beispiel. Auf den letzten 100 km. Nass, kalt und müde sind wir im Zielgebiet auf einem Campingplatz angekommen und haben uns für eine Hütte und gegen das Zelt entschieden. Es regnete da ja auch immer noch und das wird sich erst morgen Abend ändern.

Auf einer unserer Pausen ist eine Gruppe deutscher Motorradfahrer an uns vorbeigerauscht. Das ist schon aus diversen Gründen kurios. Zum Einen sind in Schweden sehr wenig Motorradfahrer unterwegs. Zum Anderen sind wir „Landsleute“ nicht mehr gewohnt. Später an einer Tankstelle haben wir die Gruppe überholt, die dann spontan das gleiche Ziel für Ihre Pause angepeilt haben wie wir. Und dabei stellt sich heraus: es ist ein Bielefelder dabei. Auf einer Yamaha FJR 1300 – also nicht nur aus der gleichen Gegend, sondern auch noch mit dem gleichen Motorrad. Kannste dir nicht ausdenken, sowas.

Und dann war da noch die kleine Familie wilder Gänse, die lieber fauchten und auf Tuchfühlung gingen statt in sicherem Abstand auf ihren Nachwuchs aufzupassen.

Man sagt ja, das der Fasan das dümmste Tier der Vogelwelt ist. Wir wissen es besser: in Schweden lebt eine Elster, für so viel Dummheit müssen sich sogar Fasane anstrengen. Wir Rauschen so mit gemütlichen 50 km/h über die Landstraße und kommen an besagter Elster vorbei, die auf dem Asphalt hockt. Statt sitzen zu bleiben oder von uns weg zu flattern entschied sie sich dazu, abzuheben und direkt auf Kollisionskurs mit meiner Begleitung zu gehen. Aus meiner Hinterherfahrerperspektive sah es so aus als wäre sie direkt in die Verkleidung eingeschlagen. Ist sie aber nicht. Und den Helm hat sie auch um 20 cm verfehlt. Was für ein Vogel.

Und dann war da noch das kuriose Wetter. Den halben Tag Sonnenschein und wenig Wind, und dann auf den letzten 100 km: Regen. Meine Kleidung war zum allergrößten Teil wasserdicht, bei meiner Begleitung sah es etwas schlechter aus. Nun denn wir sind angekommen, und wir fahren morgen direkt weiter. Aus dem Regen – der Sonne entgegen!

Die Kuriositäten gingen weiter: hier fahren wirklich kuriose Autos rum.

Schreibe einen Kommentar